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Artikel Höchster Kreisblatt - FNP zu Tag der Brieftaube bei der RV Untermain Kriftel

Faszinierendes Hobby an 365 Tagen im Jahr - Höchster Kreisblatt -FNP 23.04.2024 - Bericht zum Tag der Brieftaube - RV Untermain Kriftel

 

Faszinierendes Hobby an 365 Tagen im Jahr 

Auch die Taubenzüchter haben Nachwuchssorgen / Tag der offenen Tür 

 

VON SASCHA MÜLLER 

 

Ein schönes Tier: Klaus Nockemann hält behutsam eine gerade mal 25 Tage alte Brieftaube in den Händen. 

 

23.04.24 Kriftel - Die „Reisevereinigung Untermain Kriftel“ hat am Wochenende anlässlich der „Tage der Brieftaube“ zu einem Tag der offenen Tür in ihr Vereinslokal in die Bachstraße eingeladen. Prominentester Besucher dürfte dabei Kriftels Bürgermeister Christian Seitz gewesen sein. Deutschlandweit warben Züchter und Freunde der Brieftaubenzucht am Samstag und Sonntag für ihr Hobby. In Kriftel wurde bei dieser Gelegenheit der neue Transporter des Vereins vorgestellt - der „Kabi“ (Kabinenexpress), wie Kenner ihn nennen - Ein Transportmittel, um mit den Tauben größere Strecken zurücklegen zu können. Das fröhliche Flattern der Tauben mischte sich unter gut gelaunte Gespräche der Anwesenden, die sich auch über das sich wacker haltende Wetter freuten. Das Ziel der Veranstaltung war: Andere für das schöne Hobby begeistern. Momentan hat der Verein 73 gemeldete aktive sowie passive Mitglieder aus dem Rhein-Main-Gebiet, gerne hätte man aber mehr jüngere Neuzugänge. Denn wie in beinahe jedem Traditionsverein gibt es kaum noch Zuwachs. Das plagt auch den Vorsitzenden Klaus Nockemann. Für ihn ist es jedenfalls „das schönste Hobby, das es gibt“. Eine Meinung, die viele der Anwesenden teilen. Schließlich gibt die Brieftaubenzucht reichlich Anlass zum Austausch und zum Fachsimpeln. „Schon das Futter ist eine reine Wissenschaft“, so Nockemann. Und nicht nur das: Die Züchter begleiten ihre Tauben von Beginn an, vom frisch geschlüpften Jungtier bis zur ausgewachsenen Taube. Haben die Tiere erst ihren einzigartigen Orientierungssinn ausgebildet, nehmen die Züchter mit ihren Tauben jedes Jahr von Mai bis September an deutschlandweiten Wettbewerben teil. Dabei fliegen die Tiere neben kürzeren Strecken auch Distanzflüge bis zu 600 Kilometern. Für die Tauben der Reisevereinigung Untermain-Kriftel geht es dabei oft mit dem „Kabi“ in Richtung Frankreich. Dort werden sie freigelassen, damit sie - oft in Schwarmformation - ihre Reise zurück in die Heimat antreten können. Die schnellsten Tauben gewinnen Medaillen. „Das sind kleine Spitzensportler“, freut sich Nockemann. Um die Gewinner festzustellen, werden die Chipringe an den Füßen der Tiere digital ausgelesen. Auf die Frage, worin die Faszination dieses Hobbys liegt, antworten die meisten das gleiche: Der „Kick“ liege in jenem Moment, in dem die Tauben von ihrer Reise zurückkommen und ganz von allein in ihren Heimatschlag zurück finden. „Die schießen wie Pfeile aus der Luft, wie Falken - das ist das coolste“, sagt Nockemann. Allein dafür habe sich die ganze Arbeit gelohnt. Der Aufwand ist natürlich nicht zu unterschätzen, die Brieftaubenzucht ist ein 365-Tage-Hobby. Die Tiere müssen regelmäßig gefüttert werden, müssen zum Tierarzt, die Schläge müssen gereinigt werden - da muss schon viel Leidenschaft mit im Spiel sein, und das ist sie auch. Wie etwa bei Anke Pitz vom Regionalverbandes Hessen-Mitte, die zwar bereits zwei Pferde besitzt, aber trotzdem noch Zeit für ihre Tauben findet. Man verbringt eine Menge Zeit draußen und das ist immer eine gute Sache, da ist man sich einig. Für Nockemann begann alles bereits im Jahr 1965. Als Schüler hatte er bei einer Verlosung ein Paar Brieftauben gewonnen, denen er kurzerhand einen eigenen Schlag gebaut hatte. Schlussendlich hat er sie dann doch fliegen lassen, losgelassen haben die Tiere ihn seitdem aber nicht. Noch zu seiner Zeit gab es um die 100 000 Brieftaubenfreunde in Deutschland, heute sind es nur noch um die 20 000. Wenn es nach dem Verband geht, dürfen die Zahlen gerne wieder steigen. 

 

Weitere Informationen 

Interessierte können sich bei der Öffentlichkeitsbeauftragten des Regionalverbandes Anke Pitz melden (Tel. 01 76 / 30 59 60 00) und sich online informieren: www.regv-450.de

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Veröffentlichung

Mi, 24. April 2024

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